Samstag, 3. November 2012

Komm, wir fliegen nach...

 
PARIS !
 
So oder so ähnlich schlug Joa mir vor einigen Wochen die Alternative zu unserer Ostküsten - USA Rundreise vor.
Diese haben wir wochenlang geplant, von New York aus über Long Island, rauf nach Boston und über Massachusetts und New England zurück nach New York. Zwischdurch hat sich die Route zich tausendmal geändert, am Schluss wollten wir alles noch mit Kanada verbinden, mein Webdesigner Mrcus Butschek hat uns herzlichst eingeladen und somit haben wir uns mächtig auf die ganze Reise gefreut. Am Ende war dann alles anders, der Sohn wechselte genau in dieser Zeit die Schule,
sämtliche Vorbereitungen und Bestellungen für meine erste Hochzeitsmesse am 10. und 11. November zogen sich zäher als gedacht und somit sprach ichs irgendwann aus: " Ich glaube das wird nichts mehr mit unserer USA Reise ". 
Warum genau diese Entscheidung später noch die beste war die wir treffen konnten, 
zeigte sich als " Sandy " die Hauptrolle in den Nachrichten übernahm während Joa und ich bei schönstem Herbstwetter die pariser Metropole erkundeten.
Paris ist und bleibt die wundervollste Stadt  auf der Welt, für mich.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie freundlich die Menschen dort sind, wenn ich mich unterhalte heißt es meistens " die Franzosen sind so arrogant und unfreundlich ". Dem kann ich nicht zustimmen, wir sind sehr kontaktfreudig und kommen schnell ins Gespräch ob mit Taxifahrern, Einheimischen oder Personal aus allen Ecken.
Von 100 gefühlten Parisern gab es genau ein Zicklein, aber das ist in Ordnung und ich nahm es ihr auch nicht übel. 

 
Der " Père Lachaise " gehört zu einem der größten und weltweit schönsten Friedhöfen.
Es gibt in Paris noch weitere schöne und sehenswerte Ruhestätten, ich wollte aber sehr gerne 
Monsieur Molière und Joa sehr gerne Madame Piaf besuchen.
Weil Beide auf dem selben Friedhof liegen, passte es wieder einmal sehr gut.
Molière war neben Strindberg und Shakespear der erste klassische Theaterdirektor mit dem ich mich beschäftigt habe. Ich liebe Molière.  
Auf dem Weg zurück zum Ausgang kam uns ein gut gelaunter Friedhof Führer entgegen, er hatte es sehr eilig, aber wo wir herkommen wollte er trotzdem wissen.  Er freute sich sehr und zeigte uns noch schnell das Grab von  Marcel Marceau, er war ein jüdischer Pantomime, weltweit bekannt. 
Als Kind sprach er nie besonders viel, drückte seine Eindrücke lieber mit Gestik und Mimik aus. Sein Vater, ein jüdischer Metzger, wurde im 2. Weltkrieg von der Gestapo in Auschwitz ermordet, Marcel schloss sich mit seinem Bruder einer französischen Widerstandsbewegung an, war dafür zuständig Pässe zu fälschen und schaffte es sogar Kinder in die Schweitz zu schmuggeln.
 Charlie Chaplin war sein größtes Vorbild, eines Tages haben sich die Beiden sogar persönlich kennengelernt. Marcel Marceau, bekannt durch den Namen " Monsieur Bip " , für mich einer der sympathischsten Schauspieler die es je gegeben hat.
 
 
Dank meiner früheren demotivierten und einfallslosen Lehrern ( alle bis auf drei in neun Jahren! ) bin ich in Geschichte nicht so talentiert,  ich habe kein sonderlich großes Motiv darin gesehen Spaß am Unterricht vorzutäuschen, aber zum Glück habe ich mittlerweile Eigeninitiative ergriffen und durch unseren tollen Reiseführer weiß ich jetzt das der Obelisk auf dem Place de la Concorde ein Geschenk aus Agypten war.
Ramses der II ließ ihn errichten und Muhammad Ali Paschahat hat ihn verschenkt.
Der Transport hat damals ACHTUNG UND JETZT KOMMTS: 300 Jahre gedauert.
Es muss sehr demotivierend sein, so einen Stein quer durch die Welt zu schieben und noch nicht mal 
mit zu erleben zu dürfen wie er irgendwann  aufgestellt wird und sein Ziel erreicht.

 
In der Galerie La Fayette habe ich Schuhe gesucht und nicht gefunden.
Wenn du in der Galerie La Fayette keine Schuhe findest, findest du sie nirgendswo.
Ich brauchte Peep Toes in Rosè, für die Hochzeit meiner besten Freundin.
Die heiratet nämlich bald und weil ich und Joa nicht nur Trauzeugen sondern auch Fotografen sind,
mussten wir - und besonders ich - uns bezüglich Outfit mal wieder was einfallen lassen.
Ich hatte mir Vera Wang Schuhe ausgesucht, die hätte ich in Boston bekommen. In Paris bekam ich die aber nicht auch nicht im La Fayette. Das ärgert mich sehr, zumal ich nicht zu den Frauen gehöre deren Kleiderschrank vor lauter Schuhen überquillt. Im Gegenteil, es ist sehr schwer mich mit Handtaschen oder Schuhen zufrieden zu stellen, es gibt kaum Schuhe und Taschen die mir gefallen. Und jetzt, wo ich meine Traumschuhe für die Hochzeit meiner besten Frreundin gefunden habe - bekomme ich sie nicht...
Die Kuppel des Sacre Coeur könnte auch die Kuppel des La Fayetette sein...

 
Wir haben lange überlegt ob wir das Moulin Rouge besuchen sollen oder nicht. Die Rezensionen im Internet gehen weit auseinander und schließlich buchten wir dann doch. Und:
Es war toll!
Eine wunderbare Atmosphäre, hinreißende Tänzerinnen und Tänzer und ein sehr gelungenes 
Programm. Ich kann es weiterempfehlen und Joa auch:)
Im Rotlicht-Viertel Pigalle unterwegs zu sein macht riesen Spaß, vor allem in der Nacht...
Und nach 3 Millionen Schritten, 64 Metro Tickets, 6.000 Kamerausalöser, 
17 Croissants, 5 Milliarden Lichter und einem wunderschönen , alternativen Uralub zu New York & Co. war es dann soweit:
 Ich begutachtete 20.000 Lichter...



... bei einer halben Flasche Rotwein und mit der größten Liebe meines Lebens an der Seite.